Wer anderen hilft, dem wird geholfen
Auf Hilfe angewiesen zu sein, kennt keine Ländergrenzen – der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, auch nicht.
Das eigene Zuhause zu verlassen, um in der Fremde ein neues zu finden, ist nicht leicht. Selten ist das nur eine Frage des genehmigten Asylantrags, von Bleiberecht oder einem neuen Dach über dem Kopf. Sich heimisch zu fühlen, heißt: verbunden zu sein mit einer bisher ungewohnten Umgebung und fremden Lebensformen. Das heißt aber auch, andere Menschen kennen und verstehen zu lernen.
Hilfe zählt weltweit
Je besser dieses Kennenlernen gelingt, umso besser fühlt man sich eingebunden in den bisher nicht gekannten Alltag. Man findet unmittelbare Nähe zu neuen Menschen, Gebräuchen und Gewohnheiten. Und was immer auch jeden einzelnen Menschen dabei unterscheidet – Hilfsbedürftigkeit und Hilfsbereitschaft verbindet die meisten Menschen weltweit miteinander.
Ein Flüchtling aus Somalia
Vor fast zwei Jahren kam Herr Ali kam aus Somalia, einem Land am Horn von Afrika, nach Deutschland. Seitdem lebt er in einem Übergangswohnheim in Wandlitz. Als sich Herrn Ali im Frühjahr 2016 die Möglichkeit eines Praktikums in unserer Senioreneinrichtung Hof am Teich bot, nahm er das Angebot dankend an. Herr Ali möchte in Deutschland Krankenpfleger werden.
Hilfreich und aufgeschlossen
Sechs Wochen lang konnte Herr Ali die Abläufe in den einzelnen Tätigkeitsbereichen der Seniorenpflege und -betreuung im Hof am Teich kennenlernen. Er half den Bewohnern anfangs mit Essen reichen, begleitete sie beim Spazierengehen und bei Gesellschaftsspielen. Auch bei pflegerischen Tätigkeiten, wie z. B. einzelne Bewohner waschen, anziehen und zum Frühstück begleiten sowie Betten machen, assistierte Herr Ali dem Pflegepersonal der Senioreneinrichtung.
Hilfe schafft Vertrauen
Herr Ali zeigte von Anfang an großes Interesse an diesen Tätigkeiten, er zeigte sich diesen neuen Arbeiten sehr aufgeschlossen und kannte keinerlei Berührungsängste. Herr Ali war ein freundlicher, fleißiger und hilfsbereiter Praktikant. Schon nach kurzer Zeit verband ihn ein enger Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Senioreneinrichtung. Schnell legten auch sie ihre anfängliche Zurückhaltung ab.
Eine neue Heimat finden
Wer weiß, vielleicht hat Herr Ali beim ASB im Barnim auch ein kleines Stück neue Heimat gefunden und kehrt nach seiner Ausbildung zum Krankenpfleger irgendwann in unsere Senioreneinrichtung zurück? Dann wäre das auch der Initiative „Perspektive für Flüchtlinge" des NESTOR Bildungsinstituts aus Bernau zu verdanken, die das Praktikum organisiert und begleitet hat.